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Moderne Kunst im Netz


Gemälde


Blut, die Asche verbrannter Bücher und Exkremente vermischt mit Akrylfarbe – aus diesen Materialien schuf Juri Albert seine Serie von 2003 – 2004.

Nichts davon ist neu. Die Substanzen und Methoden berücksichtigend, die Juri Albert in seinem Projekt einsetzt, ist dies jedoch strittig. Die direkte Auseinandersetzung und (Be-) nutzung der Stoffe Asche, Blut oder Kot waren bereits unzählige Male in der Kunst erschienen. Womöglich ist diese endlose annähernde Wiederholung, lediglich variierend, die Natur der „letzten Frage aller Fragen“. Das Gebilde des „ewig“ und „einzigartig“ (Kunstwerk) beinhaltet das einmalig flüchtig Erscheinende, welches von aller Individualität befreit (ist) – Verfall, Asche.

Die eigentliche Neuheit aber liegt in der Fragestellung. Die bescheidene, demütige Aussage verzichtet auf Drama, auf klassisches „Memento Mori“ - Geschrei, sondern verbindet in ihrer künstlerischen Sprache Minimalismus und Aktionismus – zwei Richtungen, die ständig im Argen liegen.

„...Falls Sie glauben, Sie betrachten hier Asche, Blut und Kacke, nicht mal Gasasche, Krapplack oder Sienna gebrannt, dann werden Sie das auch sehen, und falls Sie das nicht glauben – bin ich machtlos. Zuerst hatte mir sogar vorgeschwebt, neben den Bildern eine Videodokumentation ihrer Herstellung auszustellen, aber dann überlegte ich mir’s anders und entschied die Verrauensfrage offen zu lassen.

Und trotz der Tatsache, dass das Blut und die Kacke und die Bücher absolut authentisch von mir stammen, könnte jeder unvoreingenommene Betrachter feststellen, dass ich wieder einmal dasselbe geschaffen habe - eine Arbeit über die Liebe der Kunst und die verschiedenen Formen dieser Liebe. Und wahrscheinlich läge er dann damit richtig, denn du kannst niemals vor dir selbst oder vor der Kunst davonlaufen“.

Juri Albert



Vollständige Adresse des Materials : http://old.guelman.ru/de/gallery/moscow/albert/