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Maria


Gor Tschachal

25 Marz - 8 April 2003



Wir sind Zeugen der UMWANDLUNG lokaler Lebensform - des Menschen, in die globale – MENSCHLICHKEIT, was unvermeidlich kardinale Revolution im öffentlichen Bewusstsein mit sich bringt… Die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf Theosis Marias lenkend, ERINNERT der Autor uns erneut daran, dass wir alle endlich schon erwachsen werden sollen und an das Ewige, an das Menschliche denken sollen.

Heute präsentieren wir ein neues Projekt des bekannten Künstlers Gor Tschachal. Dieses Ereignis eröffnet das dritte Programm unserer Galerie im Jahre 2003. Die Galerietätigkeit beschränkt sich nicht nur darauf, neue Namen zu entdecken oder Arbeiten der im Ausland lebenden Künstler zu annoncieren, was schon früher erklärt wurde. Heutiges Programm wird “Künstler der Galerie” betitelt. Damit wird die Unterstützung jener mit der Galerie befreundeten Autoren, die schon lange Zeit mit ihr kooperieren und sie berühmt gemacht haben.

Die erste Ausstellung von Gor Tschachal fand hier 1997 statt. Sie hiess “Liebe” und präsentierte Fotogemälde mit den vor Liebe “glühenden” Liebespaaren. Im damaligen Moskauer Kunstkontext sahen die Arbeiten ohne jegliche soziale Thematik extrem aus. Die Besucher zuckten mit den Achseln, und die aufgeklärten Kritiker begannen Klassiker des Existentialismus zu studieren, die in den Jahren des russischen “Radikalismus” echt recht vergessen wurden.

Humanistische Problematik schien in den Schoss aktueller russischer Kunst erneut zurückgekehrt worden zu sein, und das ursprüngliche Interesse für Gefühle und zwischenmenschliche Beziehungen wurde von ausführlicherer Analyse der Ausdrucksweise dieser Expressionen abgelöst. Dazu trug auch die Tatsache bei, dass das Sujet der menschlichen Beziehungen in den nächsten Arbeiten dem Tanz “flammender” Gestalten, und dann der abstrakten Flammenbewegung Platz räumte. Und da wurde die Paradoxe des neuen Humanismus entdeckt: unsere Kunst kannte solche Verknüpfung noch nie – digitaler Expressionismus.

Auch diese Behauptung konnte nicht lange als Oberbegriff im Bezug auf das Schaffen von Gor Tschachal bestehen. Die Paradoxe als bewegender Impuls scheint seiner künstlerischen Strategie eigen zu sein. In diesem Fall fand die Paradoxe ihren Ausdruck daran, dass Gor Tschachal in seinem Bemühen, ein Problem zu lösen, dieses dem Zuschauer nahebringt und dann lässt ihn im heiligen Glauben an Mitbeteiligtsein und konfrontiert ihn mit einem neuen Widerspruch, der formell die früher gemachte Entdeckung aufhebt. So wurde menschliche Expression durch Tanz und Flamme abgelöst – als Problematik der Bewegung als solcher, dann aber statt abstrakter Idee erschienen konkrete menschliche Gesichter – aber wie sahen sie denn aus! In der Serie “Meine goldenen”, die im vorigen Jahr in der Galerie gezeigt wurde, erstarrte die Flamme, indem sie in Gold umwandelte, was sich auf die handelnden Gestalten dramatisch auswirkte. Die erstarrte Materie erschien als geschädigt und fragmentiert, als ob die erlebten Emotionen nicht verheilende Narben und Verluste hervorgerufen hatten. Das Problem digitaler Darstellung wurde vom Thema “memento mori” verdrängt: menschliche Unvollkommenheit und, letzen Endes, physischer Tod.

Heute, ein Jahr nach diesem Ereignis, präsentiert Gor Tschachal neue Arbeiten und eine neue Idee, die den Namen “Maria” hat. Gold als Symbol der erstarrten Bewegung gewinnt an eine unerwartete und gleichzeitig traditionelle Bedeutung. Streng genommen, geht es nicht nur um Gold, sondern um eine gewisse neue (und gleichzeitig alte) symbolische Reihe: der Name Maria, blaue Farbe, goldene Ausstrahlung. Diesem zugespitzten und unlösbaren Konflikt zwischen der Vollkommenheit und der menschlichen Sterblichkeit wird noch eine Paradoxe hinzugefügt – Metaphysik goldener Austrahlung, in deren Licht Probleme des Körpers vor Fragen des Geistes verblassen.




25.03.2003
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